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Mögliche Projekte der Smart City Bamberg

Donnerstag, 24. Februar 2022

Am 23.11. hat das Programm SCB dem Stadtrat eine Projektliste mit 18 Projekten zur Kenntnis vorgestellt. Diese Projekte galt es nun in den nächsten Monaten zu schärfen und gemeinsam mit anderen Kommunen zu überlegen, welche Projekte als Kooperationen geplant werden können, um Ressourcen zu schonen und Doppelstrukturen zu vermeiden. Denn 72 weitere Städte erhalten ebenso eine Förderung vom Bund, um smarte Projekte auf den Weg zu bringen.
Am 29. März wollen wir nun diese Projekte in unsere Smart City-Strategie integriert sehen und dem Stadtrat zur Entscheidung vorlegen. Ab Mai 2023 wollen wir dann in die Umsetzung starten.

Welche Projekte das sind, finden Sie in der folgenden Übersicht:

Umsetzungsprojekte:

1. Digitaler Zwilling – 3D Stadtmodell zur Darstellung, Bewahrung und Entwicklung des Welterbes

2. Digitales Besuchsleitsystem – freie Wege durch das Welterbe

3. BaKIM – gesunde Bäume durch Künstliche Intelligenz

4. Datenplattform – städtische Daten gemeinwohlorientiert nutzbar machen

5. MoMM – der Routenplaner für barrierefreie Wege

6. Mobilitätsplattform & -app – Eine für Alles

7. Unterstützung für Demenzkranke – Mehr Bewegungsfreiheit durch technische Hilfsmittel

8. Hier & Jetzt –  interaktive Karte von und für Bürger:innen

9. Wort zu Text – Spracherkennung für barrierefreie Patient:innengespräche

10. Digitale schwarze Bretter – interaktive Bildschirme mit Stadtteilinformationen

11. Engagementplattform – gemeinsam im digitalen Zeitalter

12. Ferienportal – Ferienangebote einfach online buchen

Projekte unter Vorbehalt:

13. Innovativer Katastrophenschutz – digitale Koordination von Einsatzkräften

14. Parkplatzleitsystem Innenstadt

15. MeiEssn – Digital vernetzt, lokal versorgt

16. Crowdsensing-App – gemeinsames Messen für noch mehr Lebensqualität

17. Raum- und Materiallotse – Vorhandenes flexibel nutzen

18. Stadtteilbüros für Digitales – Unterstützung für Bürger:innen vor Ort


Digitaler Zwilling – 3D Stadtmodell zur Darstellung, Bewahrung und Entwicklung des Welterbes

Der digitale Zwilling bildet die Welterbestadt im virtuellen Raum nach. Sensoren reichern den Zwilling mit Echtzeitdaten aus der Stadt an. Es entsteht also ein 3D-Stadtmodell von Bamberg, dass online abrufbar ist. Auf dieser Basis werden Planungen wie zum Beispiel künftige Bebauungen für Bürger:innen verständlich simuliert und veranschaulicht. Die Datenbasis soll bereichsübergreifend nutzbar sein und unterstützt Mobilitäts- und Energieplanung ebenso wie die Krisenprävention oder andere Projekte aus dem Smart City Kosmos. Durch Werkzeuge der Öffentlichkeitsbeteiligung und langfristige Dokumentation des Welterbes wird zusätzlicher Mehrwert geschaffen. So wird es bspw. möglich sein, Zeitzeug:innen-Interviews in der Karolinenstraße zu lauschen oder verborgene Innenhöfe digital zugänglich und für alle Bamberger:innen erkundbar zu machen, ohne dass die Privatsphäre der Bewohner:innen gestört wird.


Digitales Besuchsleisystem – freie Wege durch das Welterbe

Das gefühlte „Overcrowding“ (also die Überfüllung bestimmter Orte mit Menschen) in der engen Bamberger Innenstadt soll mit einer smarten Besucher:innenlenkung reduziert werden. Dafür soll ein Daten- und sensorbasiertes System Besucher:innenströme anonymisiert messen. Das bedeutet, es wird gemessen, viele Menschen sich gerade auf der Oberen Brücke aufhalten, aber natürlich bleibt dabei anonym, wer sich dort gerade aufhält. Über eine App werden die Menschen dann darüber in Kenntnis gesetzt und über Ausweichmöglichkeiten informiert. So wird Tourist:innen bspw. vorgeschlagen sich auch das traditionelle Gärtnerviertel ansehen zu können, wenn am Domplatz gerade sehr viele Menschen beisammen stehen. Diese bessere Verteilung der Menschen auf die doch sehr kleine Fläche der Welterbestadt ermöglicht einen angenehmeren Aufenthalt für Anwohner:innen und Tourist:innen.


BaKIM – gesunde Bäume durch Künstliche Intelligenz

Mithilfe von Drohnen werden städtische Forste und Bäume in der Stadt beflogen, um Daten und Bilder zum Baumbestand zu erheben. Diese Luftbildaufnahmen und Sensordaten werden unter zur Hilfenahme einer künstlichen Intelligenz für unterschiedliche Auswertungen eingesetzt: Einzelbaumerkennung und Inventarisierung, Baumartenerkennung, Baumvitalitätserfassung, Trockenstresserkennung, Mistelerkennung und Baumwurferkennung. Diese Auswertungen können dabei helfen, die Gesundheit der Bäume langfristig zu stärken und unterstützen außerdem die Bamberger Service Betriebe sowie das Forstamt, um optimal und zielgerichtet auf den aktuellen Zustand unserer Baumbestände zu reagieren.


Datenplattform – städtische Daten gemeinwohlorientiert nutzbar machen

Aktuell werden durch die Verwaltung viele Daten erhoben, die noch nicht in einen sinnvollen Bezug gesetzt oder genutzt werden. In einer Datenplattform sollen alle erhobenen Daten zusammenlaufen und zentral gesichert, verwaltet, verteilt und bereitgestellt werden (ggf. anonymisiert und nach datenschutzrechtlichen Bestimmungen gespeichert und verwendet!). Die Datenplattform ist so auch Grundlage für viele andere SC Bamberg Projekte, die wiederum auf diesen Daten aufbauen . Die Daten sollen dann im Sinne von „Open Data*“ für möglichst viele Menschen nutzbar gemacht werden und die Kreativität für neue Projekte anregen. Außerdem sollen sich Bürger:innen, Unternehmen oder Verwaltungsangestellte individuelle Dashboards einrichten können, auf denen Stadtdaten übersichtlich visualisiert werden. So könnte zum Beispiel eingesehen werden, wie viele Parkplätze gerade belegt sind, wie sauber die Luft in der Stadt ist oder auch wie viele Fahrradständer am Kranen belegt sind.

* Als Open Data (aus dem Englischen open data ‚offene Daten‘) werden Daten bezeichnet, die von jedermann zu jedem Zweck genutzt, weiterverbreitet und weiterverwendet werden dürfen. Einschränkungen der Nutzung sind nur erlaubt, um Ursprung und Offenheit des Wissens zu sichern.


MoMM – der Routenplaner für barrierefreie Wege

Das Ziel von MoMM ist es, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen eine digitale, interaktive Karte an die Hand zu geben, die ihnen barrierefreie Routen durch die Stadt zeigt. So können bewegungseingeschränkte Menschen (bspw. mit dem Rollstuhl oder einem Kinderwagen…) besser am Lebensalltag teilnehmen und für alle wird eine zuverlässige Fortbewegung durch Bamberg sichergestellt. Auf den Routen werden Hindernisse wie Treppen oder Kopfsteinpflaster angezeigt und Alternativrouten vorgeschlagen. In einem Vorprojekt in Zusammenarbeit mit der Otto-Friedrich-Universität konnten bereits erste Fragen geklärt werden, die für die Weiterführung des Projektes entscheidend sind.


Mobilitätsplattform- & app – Eine für Alles

Die Mobilitätsapp der Stadtwerke Bamberg soll alle Angebote, wie Bus, Car-Sharing und Scooter bündeln und in einem einzigen Ticket buchen und bezahlen. Bestimmte Ziele können dabei mit individuellen Einstellungen kombiniert werden. So kann der oder die Nutzer:in zum Beispiel einstellen, ob die Route eher nachhaltig, entspannt und/oder sportlich sein soll. Häufig genutzte Routen können dann auch in der App gespeichert werden. Die App dient auch als Navigation und informiert direkt über Streckensperrungen sowie Verspätungen. Diese Informationen werden natürlich auch bei der Routenplanung berücksichtigt. Wenn über die App ein Car-Sharing- Fahrzeug gebucht wird, zeigt das System auch den direkten Weg zur Position des Autos an und die Fahrt kann gleich losgehen.


Unterstützung für Demenzkranke – Mehr Bewegungsfreiheit durch technische Hilfsmittel

Das Projekt richtet sich an Pflegeeinrichtungen für demenzkranke Menschen. Eine App soll das Pflegepersonal über einen GPS-Tracker informieren, wenn Bewohner:innen ihre individuell festgelegten Sicherheitszonen verlassen. So kann die Autonomie und Lebensqualität, aber gleichzeitig auch die Sicherheit für demenzkranke Menschen im städtischen Raum erhöht werden. In Bamberg wird das Projekt in einer neu entstehenden Pflegeeinrichtung der Sozialstiftung für Demenzkranke auf der Lagardekaserne umgesetzt.


Hier & Jetzt –  interaktive Karte von und für Bürger:innen

Eine interaktive Online-Karte zeigt zum Beispiel barrierefreie Orte, Plätze für Familien, Veranstaltungen, Orte für die Jugend (u.v.m.) und soll sich einfach filtern lassen, um die passenden Orte abzubilden. Auch Feste oder aktuelle Aktionen könnten hier eingetragen werden. Ausgehend vom eigenen Standort kann man direkt sehen, was in der Nähe los ist. Die Locations werden von Bürger:innen für Bürger:innen eingetragen und gepflegt. Tourist:innen wie auch Anwohner:innen können so neue Orte und Angebote schneller entdecken. Kurze Videos bilden beispielsweise Orte für die Jugend ab und geben einen Einblick, was man an diesem Ort erwarten kann.


Wort zu Text – Spracherkennung für barrierefreie Patient:innengespräche

Häufig haben hörgeschädigte Personen im Krankenhaus Schwierigkeiten Aufklärungsgespräche und Behandlungshinweise ausreichend zu verstehen, was zu Stress beim Arztbesuch und zu gesundheitlichen Risiken durch fehlende Informationen führt. Ziel des Projektes ist es, Tablets bereitzustellen, die das gesprochene Wort der behandelnden Personen verschriftlichen und so die Gespräche für Gehörgeschädigte barrierefrei gestalten. Mit einer „Sprache-zu-Text“-Anwendung können Menschen dann ohne Informationsverlust und Stress kommunizieren. Der Anwendungsbereich des Systems soll in einem zweiten Schritt noch breiter gefasst werden, damit auch Nicht-Muttersprachler:innen über die Tablets die richtigen Informationen in der eigenen Sprache mitlesen können.


Digitale schwarze Bretter – interaktive Bildschirme mit Stadtteilinformationen

Es ist ein digitales, quartierbezogenes Informationssystem an öffentlich zugänglichen Orten (vorerst Immobilien der Stadtbau Gmbh) geplant, das durch einfach bedienbare Bildschirme den dort Lebenden Informationen aus ihrem Stadtteil bietet und die Personen in der Umgebung miteinander vernetzt. Auch nicht digital affine Ortsansässige sollen mit dieser Kommunikationsplattform Berührungspunkte mit Digitalisierung aufbauen sowie über diese digitalen Dienste erreicht werden. Erste Orte zur Aufstellung werden Wohnhäuser der Stadtbau Gmbh sein. Das Angebot soll nach und nach auch an öffentlicheren Orten ausgeweitet werden, wie bspw. Quartiersbüros oder öffentlichen Informationsstellen. 


Engagementplattform – gemeinsam im digitalen Zeitalter

Es entsteht eine Plattform, die Beteiligungs- und Vernetzungsmöglichkeiten für Bamberger Bürger:innen bietet. Hier können sie eigene Projekte initiieren, organisieren und koordinieren. So können sich alle, die möchten, aktiv am Stadtenwicklungsprozess beteiligen. Die Potentiale der Vernetzung unter Bürger:innen werden erkennbar und es könnte somit eine Art „Brücke“ von der Bürgerschaft hin zur Stadtverwaltung entstehen, bei der die Bürger:innen auch gemeinsam Anliegen an die Verwaltung formulieren können.


Ferienportal – Ferienangebote einfach online buchen

Derzeit gibt es viele verschiedene Plattformen über die die Ferienangebote aufgelistet werden. In Zukunft sollen Familien allerdings einfacher und übersichtlicher das Ferienangebot der Stadt Bamberg in einem Portal finden und auch buchen können. Im Zuge dieses Projektes werden die Einrichtungen „Ferienabenteuer“ und der papierne „Ferienpass“ erneuert und online abgebildet. Somit wird es für Eltern künftig noch leichter sein, Ferienbetreuungen und Angebote für Ihre Kinder zu finden und zu buchen.


Innovativer Katastrophenschutz – digitale Koordination von Einsatzkräften

Katastrophenschutz ist ein wichtiger Bestandteil im städtischen Sicherheitssystem und scheint aktuell wichtiger denn je zu sein. In diesem Projekt sollen die Stadtdaten für den Katastrophenschutz (Feuerwehr, THW, UG ÖEL, …) bereitgestellt und nutzbar gemacht werden. Dabei handelt es sich konkret um eine smarte, digitale Lagekarte sowie ein sogenanntes Dashboard, also eine Übersicht er für den Katastrophenschutz relevanten Datenquellen. Damit können die Einsatzkräfte im Notfall schneller und effizienter agieren, weil sie sich durch die präzise Live-Datengrundlage ein besseres Bild von der Situation machen können. Auch die Kommunikation über das Dashboard wird für die Einsatzleitung erleichtert. So können Einsätze zügig und optimal geplant werden, wodurch Schäden reduziert und Leben potentiell gerettet werden.


Parkplatzleitsystem Innenstadt

Erschwerte Parkplatzsuche in der Bamberger Innenstadt verursacht oft hohen Zeitaufwand, Kosten und vermeidbare Emissionen. Mit diesem Projekt soll der parkplatzsuchende motorisierte Individualverkehr reduziert werden. Dafür werden zentrale Oberflächenparkplätze (inklusive Parkdauer, Kosten, Bewohner-parkplatz usw.) erfasst und in Echtzeit in einer digitalen Anwendung angezeigt. Zudem sollen auch Alternativen wie P+R oder Parkhäuser aufzeigt werden, um den Verkehr in der Innenstadt allgemein zu minimieren.


MeiEssn – Digital vernetzt, lokal versorgt

Das Projekt soll die lokale Lebensmittelversorgung durch die Bamberger Gärtnerstadt vernetzen und vereinfachen. Somit soll ein Bewusstsein in der breiten Stadtbevölkerung in Bezug auf die Lebensmittelversorgung geschaffen werden. Als Resultat daraus wird die regionale Ernährung wieder mehr in den Fokus gerückt. Durch den Einsatz digitaler Mittel werden zudem verschiedene ggf. kleinere Produzenten zusammengeführt und an die Endkund:innen gebracht, wodurch auch größere Bestellungen regional abgedeckt werden können. Begleitend sollen auch gemeinsame Kochabende mit regionalen Produkten oder die Information und Vernetzung von Interessierten stattfinden.


Crowdsensing-App – gemeinsames Messen für noch mehr Lebensqualität

Crowdsensing bedeutet so viel wie „gemeinsames Messen“. Das Projekt soll also ermöglichen, dass Bürger:innen am Datenerhebungsprozess der Stadt aktiv teilnehmen. So sollen sie zum Beispiel mit einer Lärm-Mess-App die Lärmbelastung in der Stadt messen können. Die so zusammengetragenen Daten können dann als valide Grundlage für politische Entscheidungsprozesse dienen. Diese Art und Weise Daten zu erheben ist deutlich nachhaltiger und kostengünstiger als Messungen, die etwa nur punktuell von Firmen durchgeführt werden und vor allem können Bürger:innen aktiv daran teilhaben.


Raum- und Materiallotse – Vorhandenes flexibel nutzen

Die freie Kulturszene ist auf kurzfristige Veranstaltungsflächen angewiesen. Es gibt in Bamberg, wie in fast allen Städten, häufig ungenutzte Räume und Flächen, die aber schwer zugänglich sind. Hier soll eine smarte Lösung Räume und Raumsuchende zusammenbringen – innen und außen, privat und gewerblich. So soll eine Online-Plattform entstehen, die die Suche nach passenden Räumen und Orten vereinfacht. Ein Materiallotse (Veranstaltungsausstattung, Musik-Equipment, aber auch einfache Dinge wie Rasenmäher) sollen zusätzlich nach dem gleichen Prinzip eingebaut werden, um so im wahrsten Sinne des Wortes Material in Bamberg zu lotsen.


Stadtteilbüros für Digitales – Unterstützung für Bürger:innen vor Ort

Die breitgestreuten und dezentralen Quartiersbüros sind Anlaufstellen für viele Bürger:innen. Eine erste Idee ist es diese Orte mit Technik und Equipment so auszustatten, dass sich alle Menschen verschiedener Online-Dienste bedienen können. Unter Anleitung von geschultem Personal wird es möglich, Online-Einkäufe zu erledigen sowie Hilfe beim Online-Gespräch mit bspw. dem Enkel zu erhalten. Und auch mit der Stadtverwaltung können sich die Bürger:innen so in Verbindung setzen. Diese Wohnortnahe Unterstützung bringt den Nutzen von digitalen Angeboten auch zu Menschen, die nicht selbstverständlich mit digitalen Geräten und Angeboten umgehen.