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So geht es bei Smart City Bamberg weiter!

Dienstag, 18. Oktober 2022

Knapp 2 Jahre lang haben wir die Bamberger:innen nach Ideen, Anmerkungen und Vorschlägen zu einem smarten Bamberg gefragt. Mehr als 250 haben uns erreicht, die wir dann durch Zuordnung zu Themengebieten und durch das Verknüpfen von ähnlichen Ansätzen auf knapp 40 Ideen eingrenzen konnten. Das war unsere erste Themenliste, die im März öffentlich online zur Diskussion stand. Ziel dieser ersten Zusammenfassung auf 40 Projektansätze war es, möglichst viele der Bürger:innen-Ideen mit in die nächste „Phase“ zu nehmen.

Nächste Phase bedeutet in diesem Fall: Die Projektskizzen. Dabei haben Projektentwickler:innen von Smart City Bamberg mit den Ideengeber:innen aus Bamberg gesprochen und nachgehakt: „Was war mit der Idee genau gemeint?“ Es wurde nach Lösungsanbieter:innen gesucht und es gab in dieser Phase erste grobe Projektplanungen, um die Projektskizzen dann auch anhand der Förderkriterien zu durchdenken.

Wir vom Team Smart City Bamberg sind sehr stolz auf die Menge an Bürger:innen-Ideen und die gute Entwicklung der Projekte aus den ersten Ansätzen heraus.

Die weiterbearbeiteten Ideen und eingereichten Projektskizzen wurden anhand der fünf Förderkriterien begutachtet, die das Bundesministerium als Voraussetzung für die Förderung benannt hat:  

1. Wie ist der Bezug zur digitalen Stadtentwicklung?

2. Wie innovativ und modellhaft ist die Idee?

3. Lässt sich der Ansatz auch auf andere Kommunen übertragen?

4. Ist es möglich, die Idee zu skalieren und sie somit auch in anderen Bereichen der Stadt einzusetzen?

5. Wie sieht es mit der Umsetzbarkeit mittels lizenzfreier Software, also Open Source, aus und wer würde das Projekt überhaupt umsetzen und leiten können?

Mit diesen Fragen haben wir uns beim Prozess der Durchsicht beschäftigt. Außerdem mussten wir prüfen, ob es sinnvolle Überschneidungen bei den Projekten gibt. Außerdem haben wir uns auch mit unserem Fördermittelgeber beraten. Denn schließlich ist Umsetzbarkeit durch Smart City-Mittel abhängig der Genehmigung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die die Fördermittel im Auftrag der Bundesregierung an Bamberg ausgibt. In den Beratungen hat sich leider gezeigt, dass nicht in allen Fällen klar ist, welche Projekt umsetzbar sind und welche nicht. Auf keinen Fall wollte das Team aber ein Projekt fertig entwickeln und dann bei der Prüfung durch die KfW eine Absage erhalten.

Ein weiterer entscheidender Punkt ist natürlich, ob das (ja sehr große) Budget für die Umsetzung aller wünschenswerten und geeigneten Projekte ausreicht.

Um das einzuordnen haben wir eine konkrete Kostenschätzung für die Projekte durchgeführt. Dazu haben wir zehn Experten aus unterschiedlichsten Bereichen (Uni Bamberg, andere MPSCs, IT-Wirtschaft…)  unsere Projekte vorgestellt. Klar wurde, dass die Umsetzung aller wünschenswerten und förderfähigen Projekte aufgrund ihrer Komplexität und nicht zuletzt wegen der zwingenden Anforderung von Neuentwicklungen als OpenSource-Lösung selbst das sehr große Budget des Programms Smart City deutlich überschreiten würde.

Nun wäre es natürlich einfach gewesen zu sagen: „Dann setzen wir einfach weniger Projekte um!“ Aber es sollen eben möglichst viele Bürger:innen-Ideen umgesetzt werden. Daher hat sich Smart City Bamberg für den vermeintlich schwierigeren Weg entschieden: Eine enge Zusammenarbeit mit anderen Städten und Kommunen. Denn viele andere Modellprojekte Smart Cities stehen vor ähnlichen Herausforderungen und haben thematisch ähnliche Projektansätze wie die Stadt Bamberg. Gemeinsam können wir nicht nur Kosten sparen, sondern auch viel mehr Wissen einbringen und auch eine bessere Übertragbarkeit auf andere Städte gewährleisten. Somit ist es möglich, viel mehr der eingereichten Ideen umzusetzen, als wenn wir alleine als Stadt Bamberg starten würden.

Vor diesem Hintergrund haben wir hier eine Staffelung in „Umsetzungsprojekte“ (=werden gleich und ggf. auch allein durchgeführt) und „Projekte unter Vorbehalt“ vorgenommen (=werden nur durchgeführt, wenn wir das gemeinsam mit anderen geförderten Kommunen angehen und das Budget teilen und damit reduzieren können).

Das bedeutet auch: Wir brauchen noch etwas Zeit

Wir wollen die Strategie erst dem Stadtrat vorlegen, wenn wir ein klare(re)s Bild haben, welche Projekte in Kooperation mit anderen geförderten Kommunen gemeinsam angegangen werden und welche wir alleine stemmen werden. Deshalb hat der Steuerungskreis des Programms unter Vorsitz des Oberbürgermeisters auf unseren Vorschlag hin entschieden, die Vorlage der Strategie auf Feb/März 2023 zu verschieben.

Wie geht es jetzt weiter?

Auch mit den Umsetzungsprojekten und den Projekten unter Vorbehalt, die wir im November im Stadtrat präsentieren und dann auch veröffentlichen werden, ist die Projektanzahl immer noch sehr hoch. Um so viele Projekte in absehbarer Zeit starten zu können, sollen zusätzliche Stellen für Projekt-Management-Office eingerichtet werden. Denn auch hier wollen wir natürlich möglichst viele der Bürger:innen-Ideen in baldige Umsetzung bringen.

Das Strategiepapier wollen wir nun im Februar/März 2023 zur Entscheidung vorlegen, dann in Berlin zur Prüfung abgeben und dies im April 23 gemeinsam mit den Bamberger:innen im neuen Digitalen Gründerzentrum feiern.

Wir wissen, dass das von den vielen engagierten Ehrenamtlichen, die ihre Ideen eingebracht haben und endlich mit der Umsetzung loslegen wollen, noch einmal viel Geduld fordert. Doch das Vernetzen und die Kooperationen führen auch dazu, dass mehr Projekte umgesetzt werden können. Mit Vorprojekten wollen wir die Zeit außerdem nutzen, um bereits vor dem eigentlichen Start noch größere Planungssicherheit zu erreichen.

Wir freuen uns auf den weiteren Austausch mit Ihnen zu unseren gemeinsamen Projektansätzen und sind gespannt, welche Entwicklungen die nächsten Monate für Bamberg als smarte Stadt noch bringen werden!

Gemeinsam machen wir Bamberg smart!

Das Team Smart City Bamberg

Sascha Götz, Dorothea Breier, Franz Schäfer und Nina Stapf

mit Yannick von Ostheim, Bastian Walter und Rhea Ngyuen