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Donnerstag, 24. August 2023

Smarte Sensoren an vollen Plätzen in Bamberg!

Projekt „Crowdanym“ soll Aufschluss darüber geben, wie voll es in Bamberg an manchen Plätzen wirklich ist und wie die Bamberger:innen eine Datenerfassung durch Sensoren wahrnehmen.

Bamberg wird als Weltkulturerbestadt oft und gerne von Tourist:innen besucht. Nicht selten befinden sich dabei sehr viele Menschen gleichzeitig an bestimmten Orten, wie bspw. im Dom oder am Gabelmo und es entsteht eine ungleichmäßige Nutzung von touristischen oder gastronomischen Angeboten. Um eine Datengrundlage für diese Wahrnehmungen in Bamberg zu liefern, wurde das Projekt „Crowdanym“ gestartet – eine Vorstudie zu einer anonymen Datenerfassung als Grundlage einer datengetriebenen Besuchslenkung in der Bamberger Altstadt. Nun wurden erste Sensoren in der Domstadt angebracht, um zu untersuchen, ob und wie man an touristisch belebten Orten messen kann, wie viele Menschen sich dort aufhalten – und wie sich Besucher:innen durch die Stadt bewegen.

Anonymisierte Messungen geben Informationen

Das Projekt wird über die Innovationsinitiative  „mFUND“ des BMDV (Bundesministerium für Digitales und Verkehr) gefördert und ist in Bamberg ein Kooperationsprojekt der Otto-Friedrich-Universität und dem Förderprogramm Smart City Bamberg. „Crowdanym“ will Lösungen unterstützen, die Besucher:innen intelligent lenken und große Ansammlungen von Menschen vermeiden könnten. Eingesetzt werden dazu Sensoren, die bestimmte Handysignale aufnehmen und anonym an eine Auswertungsstelle weiterleiten. Dass sich hier keinerlei Sorgen um private Daten gemacht werden muss, bekräftigt Prof. Dr. Daniela Nicklas, Lehrstuhlinhaberin für Informatik, insb. Mobile Softwaresysteme/Mobilität an der Uni Bamberg: „Durch die unmittelbare Anonymisierung werden keine personenbezogenen Daten erhoben oder gespeichert. Es wird also nur angezeigt wie viele und nicht welche Personen sich derzeit bspw. am Tourismus- und Kongressservice aufhalten. Das kommt zum einen den Anwohner:innen Bambergs zu Gute sowie künftig auch den Tourist:innen.“ Gemessen wird via Sensoren derzeit an der oberen Brücke, auf dem Domplatz, am T&K-Service, in der Sandstraße, am Maxplatz, am Grünen Markt und an der Konzerthalle. An allen Stellen befinden sich entsprechende Aushänge der Universität Bamberg, die Aufschluss über die Messung geben und darauf hinweisen, dass auch eine aktive Nicht-Teilnahme an der Messung möglich ist.

Vorprojekt zu einem künftigen Besuchsleitsystem

Mit den Informationen kann in Bamberg künftig ein Besuchsleitsystem aufgebaut werden, das nicht nur Tourist:innen helfen kann Großansammlungen zu umgehen, sondern auch bei Veranstaltungen wie der Sandkerwa oder Festen auf dem Maxplatz vor Überfüllung schützen könnte.

Wie stehen die Bamberger:innen zu den Sensoren?

 „Uns ist es ein besonderes Anliegen aufzuklären und zu untersuchen, wie die Bamberger:innen eine solche Sensoren-Messung wahrnehmen. Deshalb werden wir aktiv Fragen stellen um herauszufinden, unter welchen Bedingungen die Bürgerschaft die Sensoren akzeptiert“ , betont die Psychologin Prof. Dr. Astrid Schütz, die den Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik innehat.

Eine solche Befragung zur Akzeptanz von Sensoren hat bereits Anfang August an verschiedenen zentralen Stellen in der Bamberger Innenstadt stattgefunden.

Mehr Infos gibt es bei der Smart City Research Lab-Projektmesse

Die Ergebnisse der Umfrage und mehr zu dem Projekt Crowdanym sowie anderen Smart City-Projekten gibt es am Freitag, den 25. August bei der Projektmesse im neuen Digitalen Gründerzentrum, in der Nathan-R.-Preston-Straße 1, zu erfahren. Von 10 bis 13 Uhr werden an diesem Tag Projekte, die im Rahmen des Smart City Research Labs untersucht werden, von Studierenden präsentiert. Themen wie Mobilität, Klima und Digitale Gesundheitsdienste werden vertreten sein. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen sich zu informieren und Fragen zu den Projekten zu stellen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Am alten Rathaus wird ebenso via Sensor gemessen. Eine Kamera prüft zudem, ob die Menge der Endgeräte auch zu der Personenanzahl passt. Dabei werden die Bilder direkt ausgewertet, nicht gespeichert und es sind keine Gesichter darauf zu erkennen.

Sensor und Kamera von Nahem!