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Mittwoch, 01. März 2023

Um eine smarte Transformation der Mobilität in der klugen Stadt zu gewährleisten, muss man natürlich die Ausgangslage kennen. Nur mit diesen Mobilitätsdaten können Kommunen dafür sorgen, dass nachhaltiger Verkehr in den Städten einkehrt.  

Einen Ansatz stellt hierbei die Stärkung der intermodalen Mobilität dar. Damit ist die sinnvolle Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel gemeint. Mit der Mobilitätsplattform- & App findet sich dieser Ansatz auch im Bamberger Smart City Programm wieder. Momentan besteht jedoch das Problem, dass diese Mobilitätsdaten oft auch Rückschlüsse auf weitere Lebensbereiche zulassen, was zur Folge hat, dass sie nicht uneingeschränkt zur Analyse nutzbar sind.

Deshalb widmet sich das neue Forschungsprojekt „Erklärbare Anonymisierung intermodaler Mobilitätsdaten“ (kurz: explanym), welches an der Universität Bamberg durchgeführt wird, der Entwicklung erklärbarer Anonymisierungstechniken für Mobilitätsdaten, welche keine Rückschlüsse auf das Verhalten einzelner erlauben. Dieses wird bis Dezember 2025 mit rund 4 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Forschungsrahmenprogramm der Bundesregierung zur IT-Sicherheit „Digital. Sicher. Souverän.“ gefördert.

Neben dem städtischen Verkehr soll auch der Anwendungsfall des Personenverkehrs innerhalb von Kliniken geprüft werden. So könnten unter anderem Bewegungsdaten von Spezialbetten, Krankenhaus-Rollstühlen oder Reinigungswagen. Daniela Nicklas, Inhaberin des Lehrstuhls für Informatik, insbesondere Mobile Softwaresysteme/Mobilität an der Universität Bamberg erläutert, dass in beiden Beispielumgebungen in einem Testfeld konkrete Mobilitätsdaten erhoben und verschiedene Varianten von Erklärungen erarbeitet würden, um die Betroffenen über die Wirkungsweise von Anonymisierungs- und De-Personalisierungstechniken zu informieren. Die ersten Feldexperimente sind für das Jahr 2024 angesetzt, welche weniger technischer Natur sind, als dass sie menschliche Faktoren wie die IT-Kompetenz und die Vertrauensbereitschaft der Bamberger:innen prüfen sollen.

Das Projekt zeichnet sich zudem durch die Einbeziehung verschiedenster regionaler Projektpartner aus. Neben weiteren Lehrstühlen der Universität Bamberg wie etwa dem Lehrstuhl für Privatsphäre und Sicherheit in Informationssystemen sowie dem Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik sind Unternehmen wie Dashfactory, PSOIDO und Safectory beteiligt. Auch das Bamberger Start-Up wikimotive, das Hygiene Technologie Kompetenzzentrum (HTK) als Tochter der Sozialstiftung Bamberg, die Stadtwerke Bamberg und die Stadt Bamberg werden im Zuge des Smart City Programms an diesem Projekt mitarbeiten. Zur Bearbeitung sollen in den kommenden Monaten mehrere Stellen an der Universität Bamberg ausgeschrieben werden.